Kloster
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Kurzinformation
1698 kaiserliche und 1701 kirchliche Erlaubnis zur Klostergründung. Kirchweihe: 23. Juni 1705
Patrozinium: Maria Immaculata.
Noviziat: 1927 – 1940 und 1961 – 1976
2. Weltkrieg: Einquartierungen:
Schülerheim Engelbertinum: 1960 -1990
Große Generalsanierung: 2004
Aufgabe: Haus des Gebetes und der Gastfreundschaft
Geschichte des Klosters
Klostergründung
Wenn auch die Gründung des Franziskanerklosters in die Barockzeit fällt, so ist es doch ein Beispiel auch eines einfachen Baustils in dieser Epoche, wie es eben einer Mendikantengründung entspricht.
Die Gründung des Franziskanerklosters in Telfs an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert hatte mit manchen Schwierigkeiten zu kämpfen, obwohl sie von zwei wichtigen Leuten befürwortet wurde, nämlich dem damaligen Pfarrer von Telfs, Dekan Dr. Franz Oberperger, und dem Provinzial P. Eustachius Kracker. Zu dieser Zeit entstanden viele Bruderschaften und für diese brauchte man Seelsorger. Es war schon die Gründung eines Kapuzinerklosters in Silz angedacht, was bei vielen wegen der Vernachlässigung von Telfs nicht gut ankam. Daher gab der Fürstbischof Johann Franz Graf Khuen 1698 gerne dem Plan der Gründung eines Franziskanerklosters von Dekan Oberperger seine Zustimmung. Vor der schriftlichen Erlaubnis wollte er noch andere Personen befragen, die unter Umständen in ihren Rechten beschnitten werden konnten. Es brauchte lange Verhandlungen mit dem Klerus der Umgebung, bis die Einwilligung gegeben war. Schnell war die Zustimmung des Inhabers des Gerichtes Hörtenberg, Ferdinand Karl Freiherr von Fieger, erreicht. Der ihn vertretende Pflegsverwalter Johann Chrysostomus Schölling erwies sich als großer Förderer des Klosters. Die Gemeinde Telfs stand der Gründung auch sehr positiv gegenüber, nachdem einige Punkte bezüglich Bauholz und Unterhalt geklärt waren. Die wichtigste Bewilligung, die des Kaisers Leopold I., erwies sich als die schwierigste, weil der kaiserliche Kanzler dagegen war. Erst als der Provinzial dem Kaiser versprach, eine Kopie der Pötsch Madonna in der Kirche anzubringen, setzte sich der Kaiser über den Einwand des Kanzlers hinweg und gab am 2. November 1698 seine Zustimmung. Das Bild der Pötsch-Madonna war kurz zuvor von Ungarn in den Stephansdom gebracht worden und war als Gnadenbild hoch verehrt und erfährt noch heute im Stephansdom eine große Verehrung. Die Kopie des Gnadenbildes ziert die Seitenwand der Klosterkirche.
Schlussendlich gab im Sommer 1701 ein Kardinalskollegium in Rom die Zustimmung zur Klostergründung, sodass der Bischof am 28. November 1701 die schriftliche Erlaubnis dazu gab. Einige Tage später konnten die ersten Mitbrüder in Telfs einziehen und offiziell nach dem Verlesen der Urkunden im Gerichtsgebäude eine vorläufige Wohnung beziehen.
1704 begann man mit dem Bau der Klosterkirche, nachdem eine Reihe von Plänen erstellt worden waren. Die Bevölkerung half eifrig durch Arbeit oder Sachspenden am Bau mit. Als der Fürstbischof Kaspar Ignaz Künigl im Sommer 1705 nach Flaurling zur Visitation kam, bat man ihn gleich, die noch unfertige Kirche zu weihen. Der Kirche fehlte bei der Weihe am 23. Juni 1705 noch der Dachstuhl. Erst ein Jahr später wurde er aufgesetzt. Die Franziskaner konnten im November 1705 das Kloster beziehen. Es dauerte noch bis 1710, bis die Kirche voll eingerichtet war.
Nach mehreren Restaurierungen wurde bei der Generalsanierung 1987 bis 1989 der jetzige Zustand der Kirche erreicht. Dabei entdeckte man im Kirchenboden eine Gruft, in der zwischen 1770 und 1783 Mitbrüder bestattet worden waren. Ein Stein mit den Jahreszahlen vor dem Kommuniongitter erinnert an die kurze Begräbnisstätte. Ambo und Altar gestaltete 2001 der Schwazer Steinmetzmeister Franz Holzer nach Plänen von Norbert Bachmann.
Ausstattung der Kirche
Die Kirche ist Maria Immaculata geweiht. Das Altarbild zeigt Maria, über ihr die heiligste Dreifaltigkeit, darunter die Vertreter der (damals) vier Erdteile und einige heilige Mitbrüder. Es stammt von Br. Hilarius Landschnegg. Die Seitenaltäre sind dem hl. Franziskus und dem hl. Antonius geweiht. In der Annakapelle zeigt das Altarbild die hl. Sippschaft (Jesuskind, Maria und Josef, Anna und Joachim, sowie Johannes d. Täufer und seine Eltern Elisabeth und Zacharias). Aus der Gründerzeit stammen auch noch die Kreuzwegbilder. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die barocke Einrichtung der Kirche durch neuromanische ersetzt. 1904 brachte man an der Südseite der Kirche das große Mosaik der Immaculata an.
Aufgaben des Klosters
Das Kloster beherbergte von 1927 bis 1940 und von 1961 bis 1976 das Noviziat der Tiroler Franziskanerprovinz. Während der Nazi-Zeit wurde es teilweise enteignet und als Wohnung verwendet. Gegen Ende der Fünfziger Jahre fanden die einquartierten Familien eine Wohnung, sodass der Orden wieder das ganze Haus nützen konnte, Von 1961 bis 1976 wurde es wieder als Noviziatskloster verwendet. Zudem diente das Kloster von 1960 – 1990 als Heim (Engelbertinum) für angehende Priesterstudenten, die das Gymnasium in Stams und später in Telfs besuchten.
Nachdem 2003 die Heizung zusammengebrochen war, entschloss sich der Orden 2004 zur Generalsanierung des Klosters. Das Land Tirol und die Markgemeinde Telfs unterstützten dieses Unterfangen kräftig. Es bietet nun im Dachgeschoß mit 15 Zimmern Platz für Gäste (Jugendgruppen, Einkehrtage, Exerzitien, Pfarrgemeinderatsklausuren etc.), sodass es seiner Aufgabe, ein Haus des Gebetes und der Gastfreundschaft zu sein, gerecht werden kann. Die Notschlafstelle ist für Pilger und Notfälle eingerichtet. Eine Reihe von ehrenamtlichen Mitarbeitern und die Franziskanische Gemeinschaft tragen diese Aufgaben mit, bereichern das Leben der Brüdergemeinschaft und ermöglichen dadurch ihre Aktivitäten.
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